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Rätsche-Wagen

1988 – Sackstoff, Gummimaske, Rätsche und jede Menge Spaß

 

Der Kirchturm ruft...

Mit dem Karfreitags-Rätschen hat alles begonnen: damals 11 Fasnetverrückte entschieden sich, die Ottenauer Straßenfasnet mit lautem Rätsche-Rattern zu bereichern. Das war 1988. Warum aber ausgerechnet Rätsche-Bube? Wie jeder Kirchgänger und Kirchanwohner weiß, bimmeln die Kirchglocken das ganze Jahr, nur nicht zwischen Gründonnerstag und Osternacht. Wie also die Leute des Dorfes in die Kirche locken? Früher half dabei das Rätschen und obwohl wir heute Uhren haben und jeder weiß, wann er in die Kirche kommen darf, haben wir diesen Brauch aufgenommen. Und bestimmt ist es ein äußerst lustiges Bild, wenn sich am Karfreitag eine Horde junger und junggebliebener Mit-Glieder und solchen Mit-Gliedern, die nicht alt werden wollen, die engen Stufen und Treppen zum Glockenturm hinauf quält, um dort ihr Bestes zu geben.


1988 liefen also 11 Fasnetverrückte mit einem Häs aus Sackstoff, einer Gummimaske und mit vom vereinseigenen Schreiner Frank Merkel aus Eschenholz gefertigten Rätschen durch Ottenau. Bereits ein Jahr später wurden die Gummimasken durch Holzmasken ersetzt, 1991 folgte der Beitritt zur Ottenauer Vereinsgemeinschaft, 1995 die Eintragung ins Vereinsregister und schließlich wurde 1998 das Häs aus Sackstoff durch ein Häs aus feinstem Elchleder ersetzt. Unseren allwöchentlichen besuchten und vielen Gruppen vom Fasnetdienstag bekannten Rätsche-Keller konnten wir im Jahre 2000 beziehen. Mit viel Engagement, Zeit und unermüdlichem Arbeitsarbeitseinsatz wurde aus einem tristen Kellerraum ein gemütlicher Treffpunkt und Geheimtipp nach dem Fasnetdienstagumzug.


Derzeit sind wir 29 Hästräger, mit unserem „Verstand“ Thomas Hahn an der Spitze, zahlreichen Kindern, die uns tatkräftig unterstützen und verständnisvollen Frauen, die es gelassen hinnehmen, wenn sich mal wieder einer die Rätsche mit ordentlich Schwung an den Kopf schlägt und medizinisch versorgt werden muss.

 

Rosenmontag – einer fällt immer

Unser Lieblingstag und gleichzeitig ein großes Highlight der Kampagne ist der Rosenmontag. Regelmäßig fallen diesem Tag und vor allem dem guten Schnaps von Paul Buchwald gestandene Männer zum Opfer. Um 6 Uhr morgens geht es los zum Wecken durch die Straßen von Ottenau, nach einem „Zünder“ um kurz vor 6 Uhr im Vereinskeller. Das ausgedehnte Frühstück bei Familie Buchwald im Keller ist Ritual und mittlerweile für viele der Anfang vom Ende am Rosenmontag – es gibt viel zu essen und kompromisslos Bier, Schnaps und Weinschorle im Überfluss. Wer das überlebt landet gegen 13 Uhr bei Erich Heck in der Metzgerei, ganz nach dem Motto: des Neuen Leid, des Alten Freud: Für Neu-Rätsche gibt es Schnuffel satt (und die sind soooo lecker), für die Alten Schweinebacken und Wurst. Das gibt neue Kraft und hilft so manchem über den Tag. Mittlerweile ist, zum Leid einiger, ein Gang durch die meist eiskalte Murg obligatorisch, um bei Poschingers den Nachmittag zu betrinken.

 

So rätschen wir und wanken,
und keiner weist uns Schranken,
die Jungen bis zum Gehtnichtmehr,
die Alten rennen hinterher,
und wenn dann einer fällt, welch Pein,
dann schleppen ihn die andern heim.

Am nächsten Tag gehts direkt weiter,
weder reifer noch gescheiter,

der Schädel brumt bei Jung und Alt,
ein kühles Bier gibt neuen Halt.
So rätschen wir und wanken,
und wollen keine Schranken.

 

Zu guter Letzt...

Nun noch ein Wort zu unserem Ältesten: Unser Alois Pfistner, ein gottbegnadeter Handwerker und Tausendsassa, der uns mit seinen weitreichenden Verbindungen und seinen fachmännischen Tricks unersetzbar geworden ist. Ohne ihn wäre es schwer gewesen, unser Vereinsheim zu dem zu machen, was es heute ist. Allen Helfern und Gönnern dafür: Herzlichen Dank ...

Wem es bisher entgangen ist: Die Rätsche-Bube sind, wie der Name schon sagt, eine reine Männertruppe!

Rätschebube
Schriftführer Rätsche-Bube   -   made by Kai Liebich